eXtra – Folge 2: Was hat der Autoverkehr mit Corona zu tun?

(vom 13. Mai 2020)​

Wir laden Sie ein, die Situation rund um Corona aus philosophischer Perspektive zu beleuchten!
Ein kurzes Video bietet dazu den Einstieg in einen Aspekt der Thematik.
Welches Meinungsbild ergibt sich zu unserer pointierten Frage? Und welche Intuition haben Sie selbst? — Stimmen Sie ab!
Ihre eigenen Gedanken
zur Frage können Sie über die Kommentarspalte einbringen.
Zur Vertiefung finden Sie am Ende der Seite weiterführende Impulse von unseren Expert*innen.

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Abstimmung

Ist der Vergleich der Schutzmaßnahmen vor Corona mit einer radikalen Begrenzung des Autoverkehrs aufschlussreich oder nicht?*


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* Unsere Umfrage gibt nur ein Stimmungsbild wieder. Sie ist weder als tatsächliche Einwilligung/Widerspruch, noch als wissenschaftliche Studie zu verstehen.

Diskussion

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Expertenstimmen

Dr. Amrei Bahr, Universität Stuttgart

So aufschlussreich unser Umgang mit den Risiken des Autoverkehrs für eine generelle moralische Bewertung des Lebensschutzes sein mag, so wenig können wir daraus für den Umgang mit der Corona-Pandemie ableiten. […] Dies liegt in der ebenso großen wie umfassenden Ungewissheit begründet, mit der wir im Hinblick auf die Risiken der Pandemie konfrontiert sind –  anders als im Falle der Risiken des Autoverkehrs. […] Während wir in Bezug auf den Autoverkehr unter Betrachtung der Statistiken und Entwicklungen der vergangenen Jahre abschätzen können, wie groß die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr in etwa sein wird, ist uns eine ähnlich verlässliche Einschätzung bezüglich der Todesopfer der Pandemie gegenwärtig nicht möglich. […] Aufgrund dieses grundlegenden Unterschieds im Hinblick auf unser Wissen über die jeweiligen Risiken ist der Verkehrstote-Vergleich für die Frage nach der moralischen Angemessenheit von Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen […] wenig aufschlussreich.

Prof. Dr. Frank Dietrich, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Aus dem Beitrag „COVID 19 – Solidarpflichten ohne Ende?“ auf praefaktisch.de:

In anderen Entscheidungskontexten akzeptieren wir ganz selbstverständlich, dass das Ziel der Lebensrettung nicht alle anderen Gesichtspunkte übertrumpft. So könnten viele der über dreitausend Unfalltoten, die noch im letzten Jahr zu beklagen waren, vermieden werden, wenn wir den Autoverkehr einstellen oder radikal begrenzen würden. Wir sind aber nicht zu drastischen Einschnitten bereit, weil uns der Verlust an Freizügigkeit und der zu erwartende ökonomische Schaden als zu hoher Preis erscheinen. Das Beispiel erscheint mir aufschlussreich, weil hier die Lebensrettung mit denselben Gütern konkurriert, die durch die Lockdown-Politik betroffen sind.