mitgedacht – Fragen und Antworten

Ja, unbedingt! Im Zweifelsfall können wir die Frage ja auch einfach im gemeinsamen Austausch noch konkreter fassen und Deinen Interessen so gut wie möglich gerecht werden. Probiere es einfach aus!

Nein, keineswegs! Unter den Menschen, die uns Fragen vorschlagen, haben sich manche mehr, andere weniger und viele noch gar nicht näher mit dem Thema beschäftigt. Und das ist auch gut so, denn auf Eure „Vorarbeiten“ kommt es ja gar nicht an. Wichtig ist allein die Freude am Austausch über Eure Fragen! Auch in den bereits fertigen Folgen könnt Ihr hören, wie bereichernd der Austausch für uns alle sein kann und wie individuell die Folgen auf die jeweiligen Fragen und Personen zugeschnitten sind.

Das ist eine ausgezeichnete Frage. Ja, sie ist sogar so gut, dass wir gleich zwei Antworten darauf haben. Und eine Gegenfrage noch dazu.

Erste Antwort: Fast jede Frage hat philosophische Aspekte. Die Philosophie war und ist immer eng mit anderen Wissenschaften und akademischen Disziplinen verbunden. Hier gibt es zwar Grenzen, aber überall auch Überschneidungen. Welche Aspekte Deiner Frage in einem engeren Sinne philosophisch sind und wo wir uns gemeinsam einfach anderswo schlau machen müssen, können wir ja einfach gemeinsam besprechen. Probiere es also einfach aus! Wir freuen uns auf Deine Ideen.

Zweite Antwort: Zu fragen, ob eine Frage philosophisch ist, heißt zu fragen, wo die Grenzen der Philosophie sind. Das ist selbst ein perfektes Beispiel für eine philosophische Frage. Denn viele dieser Fragen betreffen den Gehalt und den Anwendungsbereich eines Begriffs (hier: des Begriffs der Philosophie). Und wenn Du Dich fragst, ob eine Deiner Fragen philosophisch ist, dann ist sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit philosophisch genug, sodass die erste Antwort besonders einschlägig ist: Im Austausch werden wir ganz sicher viele interessante philosophische Aspekte herausarbeiten können.

Wir hatten zwei Antworten und eine Gegenfrage versprochen: Du fragst Dich, ob Deine Frage philosophisch ist. Aber warum eigentlich? Welche Gründe sprechen dafür und welche dagegen? Lass uns diese Dinge doch gemeinsam besprechen! Und notiere gern bereits Deine Gedanken dazu beim Einreichen. Das wird unseren Austausch ganz besonders bereichern.

Philosophische Fragen befassen sich ganz grundsätzlich mit unserem Selbstverständnis und unserer Stellung in der Welt: Was können wir wirklich wissen und erkennen? Was ist moralisch richtig, zulässig oder verboten? Worauf dürfen wir hoffen? Sind unser Wille und unsere Entscheidungen wirklich frei? Was können wir tun, damit unser Leben gelingt? …

Diese und andere Fragen sind die ganz großen Themen der Philosophie. Aber es gibt auch viel kleinere und vor allem konkretere Fragen, die uns in Wahrheit auf Schritt und Tritt begegnen: Wie sicher ist unser Wissen über das Corona-Virus? Oder die wirtschaftlichen Folgen eines bedingungslosen Grundeinkommens? Was sollten wir tun, wenn wir manches nicht mit letzter Sicherheit wissen? Wäre es moralisch zulässig oder sogar geboten, eine allgemeine Corona-Impfpflicht einzuführen? Dürfen wir Tiere essen und, wenn ja, unter welchen Bedingungen? …

Auf den Geschmack gekommen? Unter https://philpublica.de/ finden sich viele aktuelle Medienbeiträge von akademisch tätigen Philosoph:innen, die sich zumeist ganz konkreten Fragen der öffentlichen Debatte widmen. Und wenn Du mehr über die vermeintlich großen Fragen der Philosophie erfahren willst, wenn Du erleben willst, wie auch solche Fragen sehr klar und einfach verständlich gemacht werden können, dann empfehlen wir daneben auch Bücher wie „Was bedeutet das alles?“ von Thomas Nagel (Reclam-Verlag), „Denken wie ein Philosoph: Eine Anleitung in sieben Tagen“ von Gerhard Ernst (Pantheon Verlag) oder „Philosophie. Ein Handbuch für Anfänger“ von Jay Rosenberg (Verlag Vittorio Klostermann).

Die kurze Antwort: Ja, klar! Und warum auch nicht?

Die lange Antwort: Philosophische Fragen beschäftigen alle Menschen, mal häufiger, mal seltener, mal mehr, mal weniger. Man muss dafür keine Universität besuchen, keine dicken alten Bücher lesen und keine komplizierten Wörter um sich werfen. Es sind Fragen, die sich ganz grundsätzlich mit unserem Selbstverständnis und unserer Stellung in der Welt befassen (siehe vorherige Frage). Unser Leben stellt diese Fragen selbst an uns. Wir müssen sie nur aufgreifen und uns trauen, ihnen genauer nachzugehen. Manchmal ist vielleicht nicht klar, wie das gehen soll. Aber genau das aufzuzeigen und zu vermitteln, ist eines unserer Ziele bei „mitgedacht“ und bei „denXte“ insgesamt.

Nein, wir freuen uns immer über neue Fragen. Ein guter Zeitpunkt ist aber immer der der Jahreswechsel und der Beginn des neues Kalenderjahrs. Denn Anfang Februar startet bei uns immer der Entscheidungsprozess, welche Themen in der nächsten Staffel behandelt werden.

Nach der Einreichung sichten wir alle Fragen. Jedes Jahr nehmen wir ab Anfang Februar mit so vielen ausgewählten Einsendenden wie möglich direkten Kontakt auf, damit wir die Frage und das Thema gemeinsam optimal einschätzen können. Im Verlauf des jeweiligen Sommersemesters (April bis Juli) recherchieren wir dann gemeinsam mit Studierenden in Projektseminaren mögliche Antworten. Danach nehmen wir den Faden mit Euch Einsendenden wieder auf und sprechen darüber, was Euch überzeugt und was nicht, welche Anschlussfragen sich ergeben und was sonst noch wichtig ist.

Wir produzieren pro Kalenderjahr eine Staffel, denn zu jeder Folge gehören auch die Beträge der Studierenden aus unseren Projektseminaren, die im jeweiligen Sommersemester (April bis Juli) erarbeitet werden. Die fertigen Folgen der Staffel erscheinen dann immer ab Herbst.

Am besten über den denXte-Newsletter und über unsere Social Media-Accounts auf Instagram, Twitter und Facebook.

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